Zeitarbeit bei der Arbeit? Ja oder Nein?

Zeitarbeit bei der Arbeit? Ja oder Nein?

Zeitarbeit bei der Arbeit? Ja oder Nein?

Es gibt bei mir auch Tage, an denen der Büroalltag so langweilig oder so stressig ist, da wünscht man sich, in Zeitarbeit zu arbeiten, oder?

Ich meine nicht die klassische Arbeitnehmerüberlassung, sondern eine eigenverantwortliche Zeiteinteilung (Zeitarbeit), bei der täglichen Arbeit. Man muss dazusagen, ich kenne mich mit Zeit- und Personal Management eigentlich ganz gut aus, denn ich arbeite bei einem etablierten Unternehmen für Personalberatung und Personalvermittlung. Genauer gesagt, in einem Zeitarbeitsunternehmen. In einem erst kürzlich veröffentlichten, wissenschaftlichen Bericht, der sich mit der Effizienz von Maßnahmen im Personal Management beschäftigt, stellen Experten aus dem Bereich HR Consulting einige interessante Thesen auf, wie sich Zeitarbeit im Sinne von eingeteilter Zeit rentabel planen lässt. Doch dazu später mehr.

 

Zeitarbeit im herkömmlichen Sinne

Die Bedeutung von Zeitarbeit hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert: Zeitarbeit, beziehungsweise das ausleihen von Personal auf Zeit, ist eine Erfindung aus den USA, dort suchten zwei Anwälte in den 1940er Jahren eine Schreibkraft, die sie bei einem Fall unterstützen sollte, aber nicht darüber hinaus.

Aus der Misere heraus entwickelten die beiden eine Idee: das Prinzip der Arbeitnehmerüberlassung. Bereits 1948 gründeten sie die Firma Manpower Inc. in Milwaukee. In den USA konnte sich dieses Konzept sehr schnell verbreiten und erfuhr einen raschen Aufschwung. Die Expansion setzte sich in Europa fort. 1956 eröffneten Büros in Paris und London.

Heute ist Zeitarbeit auf der ganzen Welt ein verbreitetes Arbeitsmodell. Auch bei uns in Deutschland.

 

Und was heißt Zeitarbeit genau?

ZeitarbeitZeitarbeit ist, wie der Begriff Leiharbeit, ein Synonym für Arbeitnehmerüberlassung, dabei ist der Personaldienstleister (Verleiher) das Bindeglied zwischen Unternehmen (Entleiher) und Mitarbeiter (Leiharbeitnehmer).

Die Zeitarbeitnehmer sind bei dem Personaldienstleister angestellt, erhalten ihre Jobs und ihr Gehalt entsprechend von dem Personalvermittlungsunternehmen. Dieses vermittelt die Zeitarbeitnehmer an Dritte. Die Beschäftigungsform sowie der Arbeitsplatz und die Aufgaben wechseln. Normalerweise in einem Rhythmus von drei Monaten. Aber auch kürzere beziehungsweise längere Angestelltenverhältnisse bis hin zur Übernahme sind möglich. Durchschnittlich arbeiten die Arbeitnehmer in Deutschland 15 Monate in einem Betrieb. Generell kommt es immer ein wenig auf die Branche, das Auftragsvolumen der Unternehmen und natürlich auch auf das Engagement / den Einsatz des einzelnen Mitarbeiters in Zeitarbeit an. Entgegen aller vorherrschenden Meinungen haben Zeitarbeitnehmer die gleichen Rechte (und Pflichten) wie ein ganz normaler Angestellter.

Laut Statista, ein führender Anbieter für Markt- und Konsumentendaten, haben im Jahr 2016 durchschnittlich 991.000 Arbeitnehmer in Zeitarbeit gearbeitet. Eine beträchtliche Zahl, wenn man die Anzahl der insgesamt Erwerbstätigen (gut 43 Millionen) anschaut. Aber ist das jetzt gut oder schlecht? Das kommt auf die Einstellung und die Perspektive an.

 

Zeitarbeit für Unternehmen (die wichtigsten Kunden der Personaldienstleister):

Zeitarbeit für Unternehmen

Laut einem großen Anbieter von Personalvermittlung boomen Personaldienstleistungen und erfreuen sich zudem größter Nachfrage. Der Grund dafür sei der Wandel in der modernen Arbeitswelt und auf dem Stellenmarkt (Stichwort Globalisierung und Digitalisierung). Zu ihren Services gehören die Personalberatung, das Personalmanagement und die Personalplanung insgesamt.

 

Zeitarbeit für Bewerber:

Eine Anstellung bei einem Personaldienstleister verspricht viele Vorteile:

  • Die Chance einer Festanstellung
  • Ein regelmäßiges Einkommen
  • Flexibilität und Abwechslungsreichtum
  • Einen Einblick in verschiedene Tätigkeitsbereiche
  • Berufliche und private Kontakte / Netzwerken

Auf der Suche nach einem schnellen Jobeinstieg und dem Traum von einer schnellen Karriere, wenden sich viele Schulabgänger mit mittlerer Ausbildung direkt an Personalvermittler. Aber auch gestandene Fachkräfte vertrauen auf den Service von einschlägigen Personaldienstleistern.

 

Flexibles Arbeiten: Ein Push für die Karriere und das persönliche Wohlbefinden

Work-Life-Balance ist 2018 – auch in Deutschland – zu einer geflügelten Wortkombination geworden.

Uns allen ist es wichtig, Privatleben und Beruf so gut wie möglich unter einen Hut zu bekommen. Deshalb suchen wir nach Alternativen Modellen und digitalen Möglichkeiten, um unsere Zeit bei der Arbeit besser planen zu können. Auch Arbeitgeber sind bemüht, ihren Angestellten dies zu ermöglichen. Sie nutzen immer häufiger den Service von spezialisierten Unternehmensberatungen, um die Effizienz in ihrem Unternehmen zu steigern.

Google und Co. haben es vor einigen Jahren vorgemacht und ihre Zentralen mit allerlei Schnickschnack ausgestattet. Spielzimmer, Ruhezonen, Fitnessmöglichkeiten und spezielle Essensangebote sollten Mitarbeiter locken. Das klappte und führte dazu, dass diese immer mehr Zeit bei der Arbeit verbrachten. Heute wandelt sich der Trend.

Menschen wollen bei der Arbeit arbeiten und in der Freizeit nicht mit Anrufen und Mails belästigt werden. Sie fordern: Kein Kontakt während des Feierabends oder im Urlaub.

Möglich machen das spezielle Programme, bei denen beispielsweise ein Tagesziel erreicht werden muss und der Arbeitnehmer anschließend selbst entscheidet, ob er weiter arbeitet oder freimacht. Für mich klingt das nach einer positiven Zukunft. Ein Hoch auf die Selbstbestimmung!